Visuelle Konzepte

Als Fotografin ist mir die Macht der Bilder nur allzu bewusst. Die Tänzerin und Choreografin Pina Bausch sagte mal: „Es ist alles eine Sprache. Man kann eigentlich alles lesen.“

Es macht für den Beobachter einen Unterschied, ob das was er sieht flüchtig geknipst oder aufmerksam in Szene gesetzt wurde, ohne dass er sich immer darüber bewusst ist.

Hat sich jemand Mühe mit seinem Setting bei der Videokonferenz gegeben, indem er sich um ein stabiles Internet, eine gute Kamera, ein gutes Mikrofon und ein gepflegtes Äußeres gekümmert hat? Oder lässt er an Respekt vermissen, weil er es nicht mal für nötig befunden hat, den leeren Pizzakarton aus dem Regal hinter sich wegzuräumen und sich nach tagelanger Corona-Isolation für einen Call auch mal zu kämmen?

Wurde ein Event ziellos mit einem Smartphone dokumentiert, oder verstand die Fotografin auch die Stimmung des Publikums und das Charisma einer Speakerin herauszuarbeiten?

Wie visualisiert man erklärungsbedürftige Themen, eben wie die Digitalisierung?

Warum haben Hacker auf Stockfotos immer einen schwarzen Hoodie an und starren um abgedunkelten Raum auf grün leuchtenden Hexcode auf schwarzen Monitoren. Und wie sehen die Entwicklungsprofis unserer Zeit tatsächlich aus? Und warum ist es so wichtig, ihr Bild in der Gesellschaft zu verändern?

Auf Fragen wie diese versuche ich immer wieder visuelle Antworten zu finden, und dabei ist nicht wichtig, ob es sich bei der Umsetzung um Fotos, Videos oder Grafiken handelt, die eine bestimmte Nachricht transportieren sollen. Es ist nur wichtig, dass alles aus einem Guss ist – und man sich Mühe für sein Publikum gegeben hat.